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Madbid.com Testbericht: warum 1-Cent-Auktionen Abzocke sind

Auf großen Nachrichtenportalen wie Spiegel Online, Focus.de und PCWelt.de schaltet eine Seite “megabargain24.com” Werbung, die mit sensationellen Angeboten von Madbid lockt: neues iPhone für 19€, ein Auto für unter 1000€ und vieles mehr. All dies soll durch das Portal Madbid.com möglich gemacht werden. Rabatte in Höhe von 95% seien möglich. Was ist dran an diesem speziellen Shoppinganbieter? Wir erklären das System hinter “Madbid” und beweisen, dass der Anbieter nicht lohnenswert ist.

So funktioniert Madbid tatsächlich

Eines der Gründe, warum wir Madbid für unseriös halten, ist die zweifelhafte Präsentation. Auf der Startseite von Madbid, sowie der Pseudo-Newsseite “megabargain24.com” (die im Übrigen Madbid gehört), erklärt man die Seite als Auktionsportal. Die günstigen Preise seien durch Räumungsverkäufe und Lagerüberschüsse möglich. Tatsächlich bietet man eher ein intransparentes Glücksspiel mit Cent-Angeboten an, bei dem am Ende die Besucher mehr bezahlen als im Einzelhandel (siehe Beweis unten).

Das System Madbid: Man bietet auf Produkte, die bei 0,00€ starten. Jedes Gebot erhöht den Preis um ein Cent. Der Clou: jedes Gebot kostet rund 12 Cent und die Auktion endet, wenn niemand mehr bietet. Jedes Gebot verlängert die Auktion automatisch um 5 bis 30 Sekunden. Es handelt sich also eher um ein Glücksspiel also um eine klassische Online-Auktion wie bei ebay.

In Deutschland diskutiert man schon länger, ob 1-Cent-Auktionen nicht eher ein unerlaubtes Glücksspiel darstellt. Der britische Händler weist etwas versteckt darauf hin, dass das Bieten Suchtpotential birgt und weist auf verantwortungsvolles Bieten hin.  Das erinnert uns schon stark an klassisches Glücksspiel.

Man kauft Bid-Pakete, die zwischen 28€ und 375€ kosten, um überhaupt mitbieten zu können

Man kauft Bid-Pakete, die zwischen 28€ und 375€ kosten, um überhaupt mitbieten zu können

Der Beweis: darum lohnt sich de.Madbid.com nicht

Für unseren Beweis, warum sich diese 1-Cent-Auktionen überhaupt nicht lohnen, reicht das Nachrechnen, wie viele Gebote es gebraucht hat, bis ein Produkt verkauft wurde. Wir haben uns dafür eines der letzten beendeten Auktionen angeschaut: das Microsoft Surface Pro 3 (siehe Bild).

Das Produkt wurde für 365€ verkauft. Der Startpreis liegt, wie bei allen Madbid-Auktionen, bei 0,00€. Da jedes Gebot den Preis um ein Cent erhöht, hat es mindestens 36500 Gebote gegeben. (Es sind wahrscheinlich noch mehr, da 365€ der vorher festgelegte Maximalpreis war und ab den Punkt kein Gebot den Preis mehr erhöht, das Auktionsende aber trotzdem um Sekunden verlängert.) Jedes Gebot kostet rund 12 Cent. Das heißt, dass allein durch das Bieten ca. 4.380,00€ von Nutzern ausgegeben wurde (36500*0,12=4380,00).

Zählt man nun alle Kosten zusammen, hat Madbid mit dem Surface Pro Einnahmen in Höhe von mindestens 4759,99€. Der UVP liegt laut eigenen Angaben bei 1165,99€. Bei der Preisrecherche fanden wir sogar das aktuellere Surface Pro 4 bei ähnlicher Ausstattung für unter 800€.

Das Geschäftsmodell ist also ziemlich hinterhältig, aber genial: man verkauft tatsächlich ein Produkt zum Bruchteil des Normalpreises, hat aber zuvor über das 5-fache des Preises durch die Auktion eingenommen.

Wieso findet man so viele positive Tests und Erfahrungsberichte?

Googlet man nach “Madbid Erfahrungen”, so findet man überraschenderweise viele Berichte, die nicht so negativ sind wie dieser hier. Was eigentlich unabhängige Tests sein sollen, sind oft versteckte Werbebeiträge. So bietet Madbid allen Webseiten-Betreibern die Teilnahme am Affiliate-Programm an: Netzsieger und andere Seiten verdienen 20€ für jeden vermittelten Kunden. Kein Wunder, dass kaum jemand Madbid schlecht reden möchte.

Fazit

Dubiose Marketing-Praktiken und ein Shopping-Modell, das an ein undurchschaubares Glücksspiel erinnert. Dieser Anbieter lohnt sich keineswegs für ernsthaftes Einkaufen.

Eine Anekdode zum Schluss: stolz präsentiert die Seite Ausschnitte aus Pressemitteilungen über Madbid. Wir haben den WIRED-Artikel über Penny-Auktionen wiedergefunden und fanden einen Zerriss über solche Geschäfte. WIRED beschreibt den Markt der 1-Cent-Auktionen als völlig unreguliert. Zudem gibt es Bedenken, dass viele Gebote von Maschinen, sogenannten “Fake-Bietern” kommen und häufig die Auktion gewinnen.

  1. Madbid – Achtung absolut unseriös. Bietet den Kauf von Credits für 1€ an und bucht später 31,99 € ohne weitere Abfrage. Die AGB lässt dies laut Paypal zu. Also aufpassen!!!

  2. Thomas Müller

    GIER frisst HIRN! Nach dem Prinzip sind die “Auktionen” angelegt.

  3. Kochale

    Wie ich Credits einkaufe zum bieten ist das ein. Nur das dann der Veranstalter Geld verdient, das scheint man ihm zu neiden. Wenn ich dennoch ein Schnäppchen mache, dann soll es Recht sein, auch wenn die durch die gebühr das zigfache einnehmen.

  4. Diana

    Hallo,

    Ich bin Diana von MadBid und möchte mich für die späte Antwort entschuldigen. Wir sind leider gerade erst auf diesen Artikel aufmerksam geworden und ich würde gerne einige Informationen hinzufügen.

    Seit wir im Jahr 2008 begonnen haben, haben wir Millionen von zufriedenen Kunden auf der ganzen Welt und mit jedem Tag wächst diese Zahl. Bilder und Erfolgsgeschichten einiger unserer vielen Gewinner sind auf unserer Webseite, unserem Youtube-Account und unserer Twitter-Seite zu finden.

    Ich kann Ihnen versichern, dass wir keine Fake Accounts benutzen oder auf andere Weise das Ergebnis der Auktionen auf unserer Webseite beeinflussen. Um die Fairness des Auktionsvorganges zu gewährleisten, nehmen wir freiwillig an einer Systemprüfung teil, bei der eines der führenden Wirtschaftsprüfungsunternehmen weltweit, Saffery Champness, unsere Auktionsmechanismen untersucht.
    Mehr dazu befindet sich auf unserer Webseite unter folgendem Link: https://de.madbid.com/page/saffery-champness-certified.

    Leider kann nicht jeder Kunde jede Auktion gewinnen, daher gibt es bei uns die Funktion Erworbener Rabatt. Dank dieser Funktion wird der Wert der bezahlten Bids, die unsere Kunden für Auktionen verwendet, die sie aber nicht gewonnen haben, wieder gutgeschrieben in Form von Erworbenem Rabatt. Dieser funktioniert wie ein E-Gutschein und kann zum Kauf von Produkten in unserem Shop verwendet werden; ganz ohne bieten.

    Antworten auf weitere Fragen rund um MadBid befinden sich unter https://de.support.madbid.com/support/solutions. Unser Kundenservice Team ist erreichbar über das Formular auf der Webseite, per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter +4920569889310 von 13 bis 16 Uhr von Montag bis Freitag.

    Das MadBid-Team

    • B.Prior

      Mir fehlen seit dem letzten einloggen ca 800 Bids, einfach weg , hab dafür ca 45 Euro bezahlt, Riesen Sauerei und Abzocke!

    • Beim Aufräumen der Unterlagen kam mir wieder meine Beschwerde bei madbid von Oktober 2016 in die Hände, ich war doch neugierig ob es diesen Anbieter noch gibt. Dabei sah ich diese Lobhudelei von Diana/madbid vom 06.06.2017.
      Meine Erfahrung des einmaligen madbid-Besuches war katastrophal !!!
      Von meinem Visakonto wurden 272,71 Euro abgebucht.
      Am 18.10.16 habe ich mich angemeldet, tatsächlich verführt von den tollen Aussichten auf einen Gewinn,
      und der Willkommensseite neben dem Sparschwein “Garantierte bids-Zurückerstattung bei verlorenen Auktionen” usw.

      ICH KONNTE NUR NICHT BIETEN!!! IN SEKUNDENZEIT ABSTÄNDEN KAMEN IMMER WIEDER;
      DURCH DAS MADBID-PROGRAMM OFFENSICHTLICH AUSGELÖST; NEUE MADBID-KAUFANGEBOTE
      DAZWISCHEN.

      Auf meine 3 Widerrufe wurde nur geantwortet:” Ein Kundenservice-Mitarbeiter wird Ihre Anfrage bearbeiten
      und diese persönlich beantworten……………..” Nichts, Niemand, Nirgends, NIE EINE ANTWORT!!!
      Warum hat der Mitarbeiter mir nicht geantwortet um mir zum Beispiel mitzuteilen, madbid hat einen shop,
      in dem man regulär mit den bids einkaufen kann ???

      Ich habe die Angelegenheit in den Papiermüll entsorgt, aber für mich gilt: NIE WIEDER !!!

  5. Manu

    Reine abzocke! Hatte mall versucht mich einzuloggen und ungefähr 59 Euro sind mir aus dem Konto geflohen… Der Rest ist lehre rederei.

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