Das Internet quillt geradezu über von verlockenden Angeboten, sowohl im Shopping-Sektor als auch im Spielebereich. Doch nicht jeder Anbieter ist auch wirklich seriös, manch ein gewiefter “Geschäftsmann” ist einfach nur an seinem Profit orientiert. Wer aufmerksam durchs Netz surft und sich nicht blenden lässt, der kann solche Fallen relativ einfach umgehen. Mit den folgenden Tipps polstern Interneteinkäufer ihr Know-how auf und gelangen so zu mehr Sicherheit.
Manchmal genügt ein einfacher Blicktest
Selten lassen sich seriöse und unseriöse Angebote auf dem allerersten Blick unterscheiden, manchmal funktioniert es aber doch. Denn einige Nepper-Seiten sind wirklich schlampig inszeniert, sie strotzen von Rechtschreibfehlern, setzen auf aufdringliche Effekthascherei und schwärmen in Superlativen von den angebotenen Produkten. Seriöse Online-Shops hingegen präsentieren sich eher zurückhaltend, sie haben sich hochwertige und informative Texte zugelegt und untermalen diese mit anschaulichen Bildern. Ein solches Geschäft kommt ganz ohne Horden von Ausrufezeichen, knallroter Schrift und blinkender Reklame aus. Hier wird nicht aggressiv geblendet, sondern freundlich angelockt. Leider machen es uns nicht alle Hochstapler im Netz derartig leicht, allzu vielen gelingt es, sich hinter einer unauffälligen Fassade zu verbergen. Aber es gibt mehr als eine Möglichkeit, sie trotzdem zu entlarven.
Lizenzen und Gütesiegel dienen als glaubwürdige Visitenkarten
Manche Anbieter, zum Beispiel aus den Bereichen Lotto, Finanzen oder Online Casinos, benötigen eine gültige Lizenzierung. Für europaweit gültige Lizenzen sowohl im Finanz- als auch auf dem Spielbanksektor hat sich der kleine Inselstaat Malta etabliert. Vor allem für Online Casinos ist der Inselstaat Synonym für Seriosität. Daher wird die Lizenz auch überall in Europa als renommiert angesehen. Wenn eine Plattform über keine gültige Lizenzierung verfügt, ist dies kein Zeichen für einen seriösen Service – ganz im Gegenteil. Denn jeder Anbieter, der nichts Schlechtes im Schilde führt und ein ordentliches Geschäft betreibt, erhält eine europäische Lizenz, wenn er sich der strengen Prüfung stellt.
Was für die Online Casinos die Lizenz ist, das sind die Gütesiegel für die virtuellen Shops. Besonders bekannt ist das Zertifikat von Trusted Shops, denn dieses prangt in Deutschland auf zahlreichen Webseiten. Trusted Shops prüft seine Kunden auf Herz und Nieren, die Servicequalität steht dabei im Vordergrund. Außerdem verbergen sich hinter diesem Siegel auch ein Käuferschutz und ein Bewertungsportal. Auch das EHI-Siegel ist allgemein anerkannt: Dieser Anbieter prüft, ob man in den jeweiligen Shops reibungslos einkaufen kann, wie aussagekräftig die Produktbeschreibungen sind und ob sämtliche Informationspflichten eingehalten werden. Der TÜV Süd mischt sich ebenfalls in dieses Metier ein, er bewertet die Prozesse hinter den Kulissen und natürlich auch die Servicequalität.
Ein vollständiges Impressum ist für seriöse Anbieter Pflicht
Was benötigt ein seriöser Shop außer den genannten Dingen? In Deutschland gilt die Impressumspflicht, hier müssen sämtliche relevanten Daten zu finden sein. Käufer sollten digitale Läden mit unvollständigem oder nicht vorhandenem Impressum meiden, denn hier lauert bestimmt ein Pferdefuß. Laut §5 TMG gehören die folgenden Punkte ins Shop-Impressum:
- Name und Adresse der jeweiligen Niederlassung
- Die Rechtsform des Unternehmens
- Registerkennzeichnungen falls vorhanden
- Die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer / Steuernummer
- Die Namen der Vertretungsberechtigten
- Möglichkeit der digitalen Kontaktaufnahme
- Eventuell die zugehörigen Aufsichtsbehörden
Das Datenschutzgesetz verlangt außerdem, eine Datenschutzerklärung zu hinterlegen, die jeden Besucher darüber informiert, inwiefern auf der jeweiligen Webseite Daten gesammelt und verarbeitet werden. Shop-Betreiber, die keine solche Datei hinterlegen, entsprechen nicht dem Gesetz – und das sollte jeden potenziellen Kunden misstrauisch machen. Sowohl das Impressum als auch die Datenschutzinformation sollte leicht über das Menü oder über die Fußnote zugänglich sein.
Bewertungen und Rezensionen: Auf Kundenstimmen achten
Auch die bereits vorhandenen Kundenstimmen im Netz besitzen eine große Relevanz, wenn es darum geht, die Seriosität eines Online-Shops zu prüfen. Dabei gilt: Je mehr Bewertungen vorhanden sind, desto glaubwürdiger werden die Aussagen insgesamt. Einige wenige Lobhudeleien, die den virtuellen Laden in den Himmel loben, erscheinen schon auf dem ersten Blick seltsam. Fakt ist: Nörgler gibt es immer, und so wird kaum ein seriöser Shop darum herumkommen, sich hier und da kritisieren zu lassen.
Die Bewertungen sollten auf einem unabhängigen Portal zu lesen sein, nicht direkt auf der Shop-Plattform, die sicherlich eine gewisse Filterung durchläuft. Es lohnt sich zum Beispiel, bei Trusted Shops nachzuschauen oder ein Vergleichsportal aufzusuchen, das neutral und ausführlich informiert. Manchmal berichten auch Blogger über ihre persönlichen Erfahrungen: Wenn solche Artikel ausgewogen kritisch rüberkommen, kann man ihnen durchaus Glauben schenken.
Umhören im eigenen Umfeld: “Welcher ist dein Lieblingsshop?”
Nicht nur die anonymen Stimmen im Netz zählen, sondern auch die Meinung der eigenen Freunde und Bekannten. Es lohnt sich garantiert, einmal die Ohren weit aufzumachen und sich im engeren und weiteren sozialen Umfeld zu informieren: Wo kaufst du am liebsten ein? Welcher Shop ist besonders hochwertig, freundlich und kulant? Wo gibt es die besten Produkte – und die angenehmsten Preise? Manchmal ergeben sich dabei sehr interessante, teilweise auch überraschende Ergebnisse und schöne Einkaufsinspirationen. Außerdem lässt sich zu diesem Thema wunderbar ein netter Small-Talk anfangen, falls mal der Gesprächsstoff ausgeht.
Schon vor der digitalen Revolution war es keine gute Idee, blauäugig mit Fremden Geschäfte abzuschließen. Wer die oben genannten Punkte allesamt abgrast, der kann sich sicher sein, den passenden seriösen Shop für sich zu finden – und geht eben nicht naiv durchs Leben.
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